Hallo Leute!

Dieser Thread soll etwas Licht ins Dunkle bringen was die Navigation im Zielgebiet und das Aufspüren von Gegnern angeht. Vor allem für mich, aber evtl lernen andere auch noch was draus.


Ausgangssituation: Beispiel Schnellmission, also A10C mit CAS-Auftrag, Wegpunkt zeigt grob in die richtige Richtung. Man soll sich nützlich machen und in dem Aufmarschgebiet ein paar Ziele bekämpfen.
Man fliegt also los, stellt auf dem Weg die Mavericks kalt, an der Fenceline alle Waffen und TGP an, Lichter aus, der Spaß geht los. Radar-SAMs sollten schon weg sein, ich fliege daher normalerweise zwischen 10000 und 15000 fuß AGL, um IR-SAMs zu meiden. Vor Shilkas ist man auf 6000 meistens schon sicher.
Bei schlechtem Wetter muss man uU tiefer fliegen, was natürlich gefährlicher ist. Da sollte man dann schon mal die Flares bereithalten, und man kann weniger gradlinig fliegen.

Problem:
Genau wie in Echt, beschrieben in dem Buch "Flying the A-10 in the Gulf War" ist mein Hauptproblem meistens, überhaupt das Ziel zu finden. Da sind so viele Häuser, Industrieanlagen, Bäume, Flüsse, Straßen etc. dass ich den Gegner nicht sehe. Eigene Truppen sehe ich, die sind ja markiert auf dem TAD, aber außer der Grobrichtung in der ich suchen muss habe ich wenig Hinweise auf den Gegner.

Oft passiert es mir auch, dass befreundete Einheiten im Funk Ansagen machen, die mir aber wenig helfen (etwa Apaches die ihren Angriff ankündigen, gegen irgendwelche Artillerie oder Panzer, Angaben durch Bullseye+Richtung+Entfernung). Das ganze endet idR damit dass ich schließlich anhand von ein paar bereits vorhandenen Rauchpilzen sehe, wo gerade befreundete Helikopter meine Arbeit gemacht haben. Mit etwas Glück erwische ich in dem Gebiet dann noch den einen oder anderen versprengten Gegner. In aller Regel komme ich von diesen Einsätzen daher fast mit der ganzen Munition wieder heim. In einem Falle besonders pikant: die ATC fand es nicht vonnöten mir vor der Landung zu sagen dass der Flugplatz vom Feind erobert wurde.... (die Schnelleinsätze lassen einen sehr oft viel zu nah am Zielgebiet starten)


Meine Vorgehensweise: In der Nähe des Zielgebiets suche ich optisch nach Explosionen und Rauch, richte meinen TGP in diese Gegend und suche sie ab. Ich wechsle dabei zwischen IR-WHOT und IR-BHOT hin und her, mal ist das eine, mal das andere besser.

Wenn ich endlich mal was finde dann werfe ich auf stationäre Ziele gerne GBU12s (auto-laser im Profil eingestellt damit man ihn nicht vergisst^^) oder GBU38s ab, bewegliches wird per Maverick bekämpft.

Leider bin ich dabei oft entweder noch so weit weg, dass die Ziele im allgemeinen Rauschen der Gegend fast untergehen, oder ich bin schon so nah dran dass mir wenig Zeit bleibt, mit dem TGP durch die Gegend zu fahren. Sprich: Außer ein paar Glückstreffern entgehen mir die Gegner einfach zu oft.


Jetzt könnte ich natürlich bescheißen und einfach die Beschriftungen einschalten, aber da ich Realismusfan bin spiele ich ohne Beschriftungen und ohne Kartensymbole.

Wie macht Ihr das? Gibts nen Trick wie man die Gegend besser absuchen kann?

Und im Falle eines vorhandenen JTAC oder Angaben über Funk: Ich kann mit den Angaben die die KI macht leider oft nicht viel anfangen, was ist denn der Workflow um von den Bullseye+bearing+distance auf einen Standort zu kommen? Hilft mir die A10 da irgendwie? Ich finde das ist ganz schön ungenau, schließlich ist mein Zielgebiet immer noch eine Quadratmeile groß...

Gruß
Aginor

Danke Euch für die Informationen,

JTAC hab ich zugegebenermaßen schon lange nicht mehr gemacht, muss ich wohl mal wieder anschauen.

Zur automatischen Zielsuche: Meinst Du LSS (Laser Spot Search)? Oder gibts da noch ne Funktion die mir entgangen ist? (Stichwort oder Handbuchseite reicht, brauchsts nicht zu erklären). Weil LSS geht ja nur wenn irrgendwer das schon beleuchtet.

Zum Briefing: Leider ist das gerade in den Schnellmissionen eher knapp, und die Verteilung der Gegner in ebendiesen Missionen ist oft etwas ääh... random.

Aber guter Ansatz, evtl. fliege ich einfach noch zu hoch oder zu nah dran, was natürlich für Hektik sorgt... Was ist Eure bevorzugte Entfernung zum Boden absuchen mit dem TGP aus 6000 fuß?

Gruß
Aginor

Ah, interessant. Ich dachte schon ich bin der einzige der immer so hoch fliegt.
Der Vorteil am hoch fliegen ist halt dass man ein größeres Gebiet überblickt und von den meisten IR-SAMs und AAA nicht mehr beschossen wird. Nachteil ist halt dass die heissen punkte auf dem IR-Bild recht klein sind.

Werde auf jeden Fall mal ein paar Varianten testen, danke!

Gruß
Aginor

ja, das mit der 2D map geht einigermaßen, es ist halt ziemlich grob. Die Gegner tatsächlich zu finden ist nochmal ne andere Sache. Vor allem weil die sich ja bewegen. Bis ich dort bin sind die garantiert nicht mehr da, also zumindest nicht wenn sie gut sind.

Die A-10 auf CAS-Missionen zu schicken ohne Zielzuweisung (via JTAC,AFAC oder wenigstens durch ein präzises Briefing) ist ein fragwürdiges Unternehmen/Missionsdesign.
(Ehrlicher wäre es, das ganze als Aufklärungsmission zu deklarieren.)

Das finde ich nicht, in der Realität funktioniert(e) CAS oft genau so (siehe die Berichte im erwähnten Buch oder zB auch die legendären stundenlangen A-1-Einsätze in Vietnam). Man fliegt ins Zielgebiet und schaut ob man sich nützlich machen kann. Natürlich ist das dann idR damit verbunden dass man mit anderen Kräften in Verbindung steht, aber eben nicht immer. Auch die Frontlinien sind dabei oft nicht ganz klar, was also zuweilen zu einem SAD ausartet. In sofern hast Du Recht mit Aufklärung, es ist aber schon ein ausgewiesener Kampfeinsatz. Eben reagieren auf die zunächst nicht genau bekannte Bedrohung.

Naja, auf jeden Fall werde ich die nächsten Tage mal paar Dinge testen und auch nochmal Videos anschauen bzw, Handbuch lesen. Wenn ich das ultimative Mittel für mich gefunden habe poste ich es natürlich hier, dann hilfts evtl noch anderen.

Gruß
Aginor

Ja, das sowieso, aber es gibt vermutlich Taktiken die einfacher sind als andere, je nach Situation.

btw der Vollständigkeit halber,
Hier ein Video das meine Frage zur Eingabe von Bullseye-Koordinaten erklärt:
youtube.com/watch?v=WkHer3QJiJI

Und hier eins zur Eingabe von JTAC-Koordinaten:
youtube.com/watch?v=mcJ8mlMF7qg

Gruß
Aginor

Soooo, da bin ich wieder, hab ein paar Tests gemacht und nochmal ein paar echte Quellen zur realen Situation gelesen. Hier meine Beobachtungen:

Ohne JTAC:
- hoch fliegen hilft wirklich, ich finde 15000 fuß perfekt. Großen Kreis fliegen in der Nähe (nicht über) dem Zielgebiet. Wenn man tiefer fliegt ist das ganze einfach hektischer.
- TGP IR-Modus, BHOT oder WHOT nutzen. Ich bevorzuge WHOT, aber der Untergrund spielt ne Rolle.
- darauf achten ob andere Einheiten ihre SPIs per SADL broadcasten (sieht man auf dem TAD, gerade A10s machen das gerne mal, aber IIRC auch zB Helicopter)
- Wenn man was sieht nicht gleich schießen, erst schauen ob es ein grünes X auf dem TAD und/oder dem Bildschirm des TGP hat. Das sind freundliche Einheiten.
- Im Funk auf andere hören die was erzählen, beispielsweise Helis oder A10s die irgendwelche Panzerkolonnen beschießen. Bullseye-Koordinaten die die durchgeben sind verwertbar, das Video das ich gepostet habe zeigt wie. (Waypoint draus machen und TGP dorthin richten)
- AWACS kann man auch fragen, sagt auch Bullseye-Koordinaten durch.

Mit JTAC:
Siehe zweites Video, die Koordinatenangeben sind selbst bei beweglichen Zielen präzise genug dass man eigentlich immer das Ziel mit wenig herumscrollen findet.


Schlussfolgerung:
Wie Sorcerer schon sagte: Ein JTAC sollte immer in der Gegend sein. Wenn nicht, dann findet man wesentlich schwerer irgendwelche Ziele. Und das ist wohl auch realistisch so.
Wer ohne JTAC oder andere Aufklärungsdaten fliegt, der kann froh sein wenn er ein zwei Ziele findet und trifft.

Das wars von meiner Seite, vielleicht helfen meine Beobachtuungen ja noch jemand. Ich jedenfalls fand die Tests zum einen spaßig und zum anderen habe ich meine Fähigkeit im Ziele finden wesentlich verbessert.

Gruß
Aginor