Schleudersitz

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    • Das Canopy wird bei der Ausschußsequenz normalerweise automatisch abgesprengt, und zwar zu aller erst.
      Wäre es nicht so, hätten das bestimmt bereits mehrere Piloten in der Hektik der Situation vergessen und sich durch das Dach geschossen - mit den anchließenden Kopfschmerzen.

      Wenn die Sprengung mal nicht funktionieren sollte, haben viele Kabinendächer auch noch Sprengschnüre im Glas (z. B. ganz deutlich zu sehen beim TORNADO), die dann das Kabinendach selbst "von innen her" zerlegen.
      Gruss, Vinc
    • Ja, die Schnur sieht man gut, aber in erster Linie sollte der ganze Rahmen der Kanzel angehoben und abgeworfen werden.
      Erst wenn das nicht funktioniert zünden die gezeigten Sprengschnüre.
      Bei den Doppelsitzern wird in der Regel auch zuerst der Hintermann rausgeschossen. Der vordere Sitz folgt einige Sekundenbruchteile später.
      Gruss, Vinc
    • Kopf durch's Dach ist aber eine alte Methode!
      Beim Bild oben kann man sehen, dass der Pilotenhelm vor dem Sitz durch die Scheibe gehen muss.
      Das tut nicht nur weh sondern bringt auch das Risiko eines Genickbruchs mit sich. Dieser Sitz hat nämlich keine "Hörner".

      Außerdem war das nicht die Frage!
      Gruss, Vinc
    • Original von Seahawk
      Wird auch dann gemacht wenn das Kabinendach aus irgendeinem Grund nicht abgeworfen werden kann :c409:



      Ich habe da mal ein paar schöne Pics der F-22 gesehen.
      Der Pilot bekam auch das Dach nicht auf, allerdings am Boden.

      Um etwas "Geld zu sparen" und ein Risiko für den Piloten auszuschließen hat man auf das Katapultieren verzichtet.
      Stattdessen wurde mit einer Kettensäge ein Loch in's Kabinendach geschnitten und der Pilot konnte anschließend dort aussteigen.
      Die ganze Prozedur ging wohl über mehrere Stunden und ich hätte nicht in der Haut des Pilotör stecken wollen :p101:
      Gruss, Vinc
    • Ja war mal n ellenlanger Thread darüber.

      Die einen meinten es läge damals an der verbuggten Software der F-22, aber in Wahrheit waren es ich glaube zu lange Schrauben bzw. irgendwas mechanisches.

      Überhaupt ist ein Genickbruch/Wirbelsäulenverletzung bei intaktem Dach nicht sehr wahrscheinlich? Schließlich sind die doch recht stabil und der Pilot kommt schon recht schnell angeschossen?!
    • Original von Vinc_Vega
      Kopf durch's Dach ist aber eine alte Methode!
      Beim Bild oben kann man sehen, dass der Pilotenhelm vor dem Sitz durch die Scheibe gehen muss.
      Das tut nicht nur weh sondern bringt auch das Risiko eines Genickbruchs mit sich. Dieser Sitz hat nämlich keine "Hörner".

      Außerdem war das nicht die Frage!



      Die Sprengschnur sprengt das Glas auf und dadurch kann er dann durch das Kabinendach ohne sich das Genick zu brechen ich hoffe das ist jetzt einleuchtend
    • Das Risiko einer Verletzung besteht beim Ausschuss immer!
      Stell Dir vor Du bekommst einen Schlag mit einem Hammer von unten auf die Wirbelsäule, so ungefähr wäre die Beschleunigung wohl in einem unfairen Vergleich.
      Das ist ja auch der Grund, warum nach jedem Ausstieg per Katapultsitz erst einmal eine gründliche ärztliche Untersuchung gemacht werden muss.

      Allerdings gibt es noch wesentlich mehr Risiken, also sollte jeder Ausschuss nur das aller letzte Mittel zur Rettung sein.

      PS: @ Seahawk

      Sorry, it was a little bit misleading.
      Gruss, Vinc
    • Hier ist mal der ganze Vorgang beschrieben:

      1. Der Pilot aktiviert den Mechanismus durch Ziehen an einem der Abzuggriffe (1. Überkopf, 2. zwischen oder neben den Beinen) und nimmt dadurch die Arme vom Steuerknüppel und/oder dem Leistungshebel weg.


      2. Moderne Systeme ziehen Arme und Beine (Beinrückholgurte) automatisch an den Sitz, damit sie nicht verletzt werden.


      3. Eine Sprengladung trennt bei Hubschraubern die Rotorblätter von der Achse, die weggeschleudert keine Gefahr mehr für den Piloten darstellen.


      4. Eine Sprengladung entfernt das Dach bzw. die Scheibe über der Pilotenkanzel. Bei manchen Luftfahrzeugen sind Sprengschnüre, die in eine Silikonhülle gelegt sind, mit dieser auf dem Kunststoffglas des Kabinendaches aufgeklebt. [1] Bei alten Flugzeugtypen musste entweder das Kabinendach vorher manuell abgeworfen werden, oder der Sitz war an der Oberseite mit einem „Dorn“ etwas verlängert und verstärkt um das Glas zu durchbrechen. Bei solchen Flugzeugtypen waren daher die Abzuggriffe am Kopfstück des Schleudersitzes an eine Splitterschutzkapuze angearbeitet, die der Pilot beim Auslösen über das nur von der Sauerstoffmaske geschützte Gesicht zog.


      5. Der Sitz wird oft durch eine „Schleudersitzkanone“ (ein Teleskoprohr mit eingebauten pyrotechnischen Munitionselementen) aus dem Flugzeug hochgeschossen.


      6. Nachdem die Schleudersitzkanone auf eine genau definierte Höhe ausgefahren ist, wird eine Raketenpackung unter dem Sitz gezündet und katapultiert die Besatzung weiter nach oben heraus. Dabei erfolgt der Ausschuss bei mehrsitzigen Flugzeugen gestaffelt von hinten nach vorne. Um einen Zusammenstoß in der Luft zu vermeiden, wird ein Sitz bewusst nach links, der andere nach rechts katapultiert.


      7. Einige Schleudersitze besitzen ein Stabilisierungssystem, das einen Ausstieg bei minimaler Höhe oder ungünstiger Flugzeuglage ermöglicht. Dieses System bringt den Sitz mit Steuerdüsen in eine bessere Position. Auf diese Weise ist in jeder Situation ein sicheres „Aussteigen“ gewährleistet.


      8. Eine barometrische Auslösung (< 5000 m) regelt den weiteren Ablauf. Mit einer kleinen Rakete (die Droguegun) wird der Hilfs- bzw. Steuerschirm herausgeschossen, welcher einen größeren Hilfsschirm oder (je nach Type unterschiedlich) den Haupt-Rettungsschirm aus der Sitzpackung zieht. Dieser öffnet sich automatisch und synchron. Ein Beschleunigungsschalter verhindert das Öffnen des Fallschirms bei Geschwindigkeiten über 400 km/h [2], welches das Zerreißen des Schirmes verhindern soll.


      9. Zeitgleich mit dem Auslösen des Schleudersitzes wird die Notsauerstoffversorgung am Sitz über den „PEC“ aktiviert und die Verbindungs- bzw. Komunikationsleitungen vom Flugzeug getrennt. Des Weiteren wird ein voll-automatischer Notfunksender auf 243 MHz aktiviert, um gezielte Rettungsaktionen auch dann zu ermöglichen, wenn der Pilot bewusstlos ist. Der Sender kann auch zum Wechselsprechen mit der Bergemannschaft benutzt werden.


      10. Der Sitz trennt sich nach definierter Zeit bzw. unterhalb einer vordefinierten Höhe vom Piloten und fällt ungebremst auf die Erde. Überlebensausrüstung und Schlauchboot befindet sich in einem Notausstattungsbehälter und ist über eine Packhüllenleine mit dem Besatzungsmitglied verbunden.


      11. Landung des Piloten.


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      Vinc macht ja nix :c409: