Die F104 G Starfighter Affäre

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    • ich hab mal gehört, dass ein teil der abstürze durch die falsche verwendung des starfighters zustande kamen
      dass man einen schönwetter abfangjäger als allwetter jagdbomber nutzen wollte, wofür die maschine aber ungeeignet war
      ist da auch was dran oder waren nur die probleme, welche in der reportage genannt wurden dafür ausschlaggebend?
      denn seltsamerweise wurde dieser fakt nicht berücksichtigt.
    • so was ich unter anderem von dem ein oder anderen mechaniker meiner ehemaligen einheit erfahren hab die zu dieser zeit auch schon dran rumgeschraubt haben, meinten auch unter anderem das einfach die waffenbeladung für das einzelne triebwerk zu hoch war und es dadurch auch überbelastet wurde

      also nicht nur das er von vornherein nicht all zu tauglich war wurde er noch zusätzlich überbelastet.

      unter anderem war ein absturz wie mir erzählt wurde ziemlich nah am flugfeld als das triebwerk ausgefallen ist aufgrund eines ölabriss im triebwerk was zur folge hatte das sich irgendein xy rad festgefressen hatte und somit das triebwerk zum stillstand kam.

      bei uns im landkreis kursierte dann oft der "witz" unter der bevölkerung - wie kommt man am leichtesten an nen starfighter ran? kauf dir ein grundstück das groß genug ist, irgendwann wird schon einer drauf landen.

      naja einen starfighter haben wir dann noch vor dem stabsgebäude der steht auf ner säule drauf
    • Ich bin kein Freund sogenannter TV-Dokumentationen, weil ich finde, daß sie in erster Linie der Unterhaltung und NICHT der Informationen dienen. Und unterhaltsam ist zumeist das, was spektakulär ist. Ergo sind auch diese TV-Dokumentationen spektakulär gehalten. Fakten bleiben dabei häufig auf der Strecke.

      Dazu gehört auch diese Dokumentation. Das bedeutet nicht, daß alles dort gesagte falsch ist, es ist aber auch weit davon entfernt, das "Evangelium" in punkto Starfighter zu sein. Der Ton macht die Musik und die Art und Weise, wie diese TV-Dokumentationen durch reißerische Formulierungen, Übertreibungen, Verschweigen und suggestive Bilder produziert werden, stößt mich immer wieder ab. Das gilt übrigens für das "öffentlich-rechtliche" Fernsehen genau so wie für die Privatsender.
      "In jede Arbeit ist etwas Unbezahlbares eingeschlossen, das eine Befriedigung spendet, die in sich selber ruht." (Ernst Jünger)
    • Sorry, bei dem Thema kann mensch doch gar nicht Politik ausschliessen - gerade, weil so viele Piloten ihr Leben aufgrund politischer Fehlentscheidungen (und evtl. finanzieller Vorteile einzelner (Politiker)) verloren haben!

      Ich verstehe nicht, wie da ein Schweigen helfen kann ......

      Trauriges Kapitel, aber wenn daraus nicht gelernt wird, wird sich so etwas wiederholen.
    • Original von Flori
      Mir kam die Dokumentation eigentlich alles andere als reisserisch vor. Wie auch immer man es sieht: alleine die Absturzzahlen und die Zahl der getöteten Piloten, sprechen eine klare Sprache.


      Stimme Dir da voll zu, und mensch merkt auch, dass die Doku schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat (z.B. leben viele der Interview-Partner heute gar nicht mehr) - und der Ton ist tatsächlich ein ganz anderer als in der modernen "Bericht-Erstattung".

      Salute!
    • "...Mir kam die Dokumentation eigentlich alles andere als reisserisch vor. Wie auch immer man es sieht: alleine die Absturzzahlen und die Zahl der getöteten Piloten, sprechen eine klare Sprache..."

      Richtig und falsch. Die Zahl der getöteten Piloten spricht eine klare Sprache - korrekt. Aber nur weil es so viele tote Piloten gab, gibt es diese TV-Dokumentation. Weil Tod zugleich Unterhaltung bedeutet. Eine Doku über z.B. F-84 "Thunderstreak" wäre nur halb so unterhaltsam, weil es nicht so viele Tote gab und daher keinen Journalisten ernsthaft interessiert.
      Das der F-104 "Starfighter" ein unfallträchtiges Flugzeug war, wußte die Bundesrepublik auch ohne die TV-Doku oder etwa nicht ?

      Wen es interessierte, für den gab es ausreichend einschlägige Informationen in Buchform zu kaufen. TV-Dokus sind dagegen für die Zeit zwischen dem Sat.1 Film-Film und der Reklame.
      "In jede Arbeit ist etwas Unbezahlbares eingeschlossen, das eine Befriedigung spendet, die in sich selber ruht." (Ernst Jünger)
    • @Wolke
      hmm , ob diese oder jene Doku reisserisch ist , sollte in diesem Forum nicht diskutiert werden .
      Wer in diesem Forum angemeldet ist und postet , weiß , auf welche Problematik Er ( Sie ) sich einlässt .
      Journalisten werden sich kaum über die Herstellung von Gummibären reisserisch hermachen , denn , es gibt ja auch keine Toten
      zu beklagen ( außer all die leckeren Gummibären )
      Es ist nur sehr traurig - für mich zu erfahren , wie hier von unfähigen Verantwortlichen ein Waffensystem durchgedrückt wurde , daß
      so viele Tote kostete .
      @ViperVJG273 : falls mein Beitrag politisch ist kommentarlos löschen .
    • Ich muss hier Wolke durchaus zustimmen. Die F-84 Ära ist mir wohl auch hautnah bekannt, da ich auf dem Typ ausgebildet wurde. Wie viele Tote es hier gab? Ich denke mal nicht viel weniger als bei der 104.
      Es gab ja anfangs noch keinen "Höhe 0" Schleudersitz. Aber der Unterschied lag auf der Kostenseite.
      Eine F-84F kostete dem Steuerzahler nur 1,-DM genauer gesagt nur 99 Pfennige, weil sie zu dem symbolischen Preis kostenlos von den USA zur Verfügung gestellt wurden.

      Wie gesagt, keine politischen Diskussionen, aber mit dem Journalismus,
      ob für die Öffentlichkeit interessant oder nicht, hat es schon etwas zu tun, ob und wie darüber berichtet wird.
    • Hier ein Link wo man den Film in voller Länge schauen oder downloaden kann:

      zshare.net/video/663433504f365d0e/



      Btw.
      Ich kenne zwei ehemalige Piloten, die Ihre "Erdnägel" durchaus gern hatten. Haßliebe zwar, aber immerhin Liebe!

      Und mal nicht zu vergessen:

      Für Ihre Hauptaufgabe, das Ablegen in niedriger Höhe oder das Schulterschmeißen, war die 104 durchaus sehr geeignet. Zu der Zeit gab´s nichts Schnelleres.
      Das man letztendlich zu viel von Ihr verlangt hat, kann man doch nicht dem Flugzeug anlasten. Ich hab sie jedenfalls heute noch lieb und mir fehlt der Sound.

      btwbtw.

      Mein Gott, wo ich grad noch mal so gegenlese, ich schreib Sie groß und ich red von Ihr immer noch wie von einer Diva, einer feinen Dame eben.
    • Original von WolkeAber nur weil es so viele tote Piloten gab, gibt es diese TV-Dokumentation. Weil Tod zugleich Unterhaltung bedeutet. Eine Doku über z.B. F-84 "Thunderstreak" wäre nur halb so unterhaltsam, weil es nicht so viele Tote gab und daher keinen Journalisten ernsthaft interessiert.


      Fandest Du die Reportage in ersten Hinsicht "unterhaltsam"?
      Ich fand sie zuerst interessant (auch wenn die meisten Infos schon bekannt waren), vielleicht lehrreich und aufklärerisch, aber "unterhaltsam" kommt erst ganz weit hinten.
      Die Zahl der Toten hat an sich sicherlich (hoffentlich!) keinen Unterhaltungswert, sollte aber klarmachen, wieviel die Fehlentscheidungen den Staat&Bürger "kosten" - wie weit sich Politiker da eingemischt haben und daher folgenschwere Konsequenzen auf die eigene Kappe zu nehmen hätten.

      Das der F-104 "Starfighter" ein unfallträchtiges Flugzeug war, wußte die Bundesrepublik auch ohne die TV-Doku oder etwa nicht ?

      Ja, und genau da sollte(!) Journalismus ansetzen - Hintergrundinformationen liefern, Ursachen und (mögliche) Zusammenhänge aufzeigen und Spuren nachgehen (Interviews, Dokumente aufstöbern, etc).
      Der Zuschauer sollte Einblicke bekommen in Dinge, die sonst gerne verschwiegen werden und als Aktenleichen ohne Konsequenzen irgendwo verstauben.

      Und IMHO wurden diese Anforderungen erfüllt - eine Reportage, die eben nicht nur "plärrt", sondern auch die entsprechenden (und wichtigen) Leute interviewt, den geschichtlichen Verlauf des Starfighters bei der Luftwaffe dokumentiert und mit Technikern, Politikern, Witwen und ehemaligen Piloten ein breites Spektrum an Sichtweisen zusammenbringt.

      Salute!

      PS: Tiefer kann mensch in die Materie immer eindringen, aber bei endlicher Sendezeit ist nicht unbedingt mehr drinne.....
    • @ Weasel

      Das ist deine Interpretation. Meine hast du bereits gelesen. Politische Fehlentscheidungen gibt es auf allen Gebieten und das nicht zu knapp. Fehlentscheidungen, die den Steuerzahler eine Menge Geld kosten. Aber ein Flugzeug, welches als "Witwenmacher" daher kommt - da kriegt jeder Journalist einen "feuchten Schlüpper".

      Und ob die interviewten Herrschaften in dieser Doku nun tatsächlich so der Bringer sind - also mir kamen da spätestens beim Ex-Sprecher von F.J. Strauß Zweifel, als er in dieser Doku allen Ernstes behauptete, Messerschmitt habe der Bundeswehr ein Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg verkaufen wollen.

      Ich denke, daß wir unsere Standpunkte ausreichend dargelegt haben. Und ich meine weiterhin, daß es solche Dokus in erster Linie wegen ihres Unterhaltungswertes gibt und nicht weil man informieren will. Zudem gerade der Journalismus sich ausgesprochen gern an politischen Machtspielchen beteiligt.
      "In jede Arbeit ist etwas Unbezahlbares eingeschlossen, das eine Befriedigung spendet, die in sich selber ruht." (Ernst Jünger)
    • Ach, die gute alte 104...
      Ich könnte da jetzt wieder Seiten dazu Schreiben, allerdings bin ich da etwas voreingenommen, ich hab auf der "Königin", so nannten sie die meisten der Piloten, Flugzeugmech gelernt und drufte noch an ihr Schrauben bis die PA-200 Tornado nach Lechfeld kam.
      Ich kann nur sagen man sollte mit der Meinung der Medien bezüglich der 104 sehr vorsichtig umgehen und das große Ganze sehen. Die Zeit in der sie entwickelt und gebaut wurde und was man vorher geflogen hat. Schon aufgrund der politischen Seite bei der Beschaffung der 104 hätte sie das beste Flugzeug sein können, man hätte kein gutes Haar an ihr gelassen. Der größte Fehler war meineserachtens aber die zu schnelle in Dienststellung. Zu dieser Zeit war die G-Version schlichtweg noch nicht ausgereift.
      Für mich wird sie noch lange die Schönste und beste bleiben, aber wie gesagt, ich kenne die 104 heute noch auswendig und sie ist mir (wie den meisten Piloten die ich kennenlernen durfte) ans Herz gewachsen.
      Ich hab hier die Dokus "Und sie liebten sie doch" und "The Vikings, das Kunstflugteam der Luftwaffe" auf DVD. Natürlich auch den Starfighter-Song von Ecki Suedmeyer als MP3. Wenn Interesse besteht einfach kurz Meldung machen, dann finden wir nen Weg. Offiziell sind vor allem die Dokus kaum noch zu bekommen, leider...
      Gruß,
      der Frechdachs
    • Servus,
      auch ich möchte als 104-Fan meinen (unpolitischen) Senf zu diesem faszinierenden Flugzeug dazu geben:

      - der Starfighter flog insgesamt 1,6 Millionen Stunden (!) in 27 Dienstjahren
      - 917 Flugzeuge hat die Luftwaffe beschafft
      - in Europa sind 228 Maschinen in der Luft und am Boden verlorengegegangen
      - 94 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben
      - bei der Ausbildung in den USA gingen 41 Flugzeuge zu Bruch, 16 Tote
      - 1 Flugzeug erreichte die Luftwaffe erst gar nicht, es ging beim Hersteller zu Bruch
      faktisch eine betrübliche und bittere Bilanz, ABER:

      - Von 946 Flugzeugen der Typen F-84 und F-86 die nur 9 Jahre im Einsatz der Bundesluftwaffe waren, gab es bei F-84 93 Abstürze mit 43 Toten, bei der F-86 46 Abstürze mit 19 Toten

      Bei diesen Mustern sprach niemand von "Witwenmachern".

      Die F-104 wurde unter fragwürdigen Umständen beschafft. Flugzeugersteller in Europa, die Luftwaffe aber auch die Piloten waren mit diesem leistungsstarken Flugzeug (das keine Fehler verzeiht) bei der schnellen Einfürung überfordert. Dafür wurde ein hoher Preis gezahlt.
      Unter dem Inspekteur der Luftwaffe Steinhoff, wurden zwischen 1966 - 1970 die Probleme analysiert und weitestgehend abgestellt. Die Unfallraten gingen auf ein "normales" Maß zurück.

      Weiterhin ist die 104 für mich eines der spannendsten Flugzeuge, die je gebaut wurden.
    • Dem letzten Satz muß ich mich da voll anschließen!!
      Aber ein wenig muß ich ausbessern... :D
      Beschafft wurden 916 Maschinen, die Bundeswehr bekam aber nur 915, eine ging bei den Überführungsflügen verloren...
      Die Gesamtstundenzahl der 104 belief sich insgesammt auf knapp 2 Millionen Stunden.
      Verloren gingen 292 Flugzeuge, eingeschlossen die in Arizona stationierten 104. 116 Piloten kamen dabei ums Leben. So kam es rein rechnerisch alle 17241 Stunden zu einem tödlichen Absturz.

      Hab grad diesen netten Artikell gefunden:
      stachel.de/98.09/9tornado.html

      Wenn man einen Grund sucht...

      45 Tornados hat die BW bislange verloren, den Krater anfang der 90èr Jahre bei Wassertrüdingen durfte ich selbst noch im Rahmen der Bergebereitschaft besichtigen... damals haben zum Glück beide Piloten überlebt.