Aschewolke

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  • Ok, ich trau mich: wundert mich nur, daß das hier nicht thematisiert wurde. 1993 habe ich am Eyjafjallajökull gestanden und gestaunt, wie schwarz Eis sein kann.
    Nun ist ja eine Debatte um das Für und Wider des Flugverbotes entbrannt. Sicherheit vs. Profit- und das treibt ja in den "Folgeabteilungen" typische Blüten- allein die Information kommt IMO etwas kurz. Man liest so einiges in den Zeitungen, Fernsehen- was'n das (bis auf ausgewählte Dinge) und Radio hat wohl zu wenig Zeit für Erklärungen.
    Wie sehen die Experten hier das Flugverbot: gerechtfertigt oder nicht, wenn ja warum....
  • mal kurz über geologisch-physikalische aspekte nachgedacht, kann ich mir sehr gut vorstellen, das gas staub gemische wie asche, auch angereichert mit elektromagnetischem material sind und in ausreichender konzentration wohl auch avionik teile beeinflussen könnten. inwerfern sich feinstaub nun auf triebwerke sowie die hülle des luftfahrzeuges auswirken kann ist eine andere angelegenheit^^ da kann ich mich nicht äußern, denn bin kein aerodynamik oder luft- raumfahrttechnologe.

    allerdings hat es mich auch gewundert das hier kein thema entstand!)
  • Ich hab dazu gestern einen Beitrag gesehen.
    Die Aschepartickel schmelzen bei 1600 Grad.
    In einem Triebwerk hat es rund 2000 Grad, d.h. schmilzt die Asche,
    verklumpt und setzt sich in den Triebwerken fest.
    Das Sauerstoff Gas Gemisch stimmt nicht mehr und daher können die Triebwerke ausfallen.
    2006 (bin mir nicht mehr ganz sicher) gab es einen Zwischenfall wo eine 747 durch eine Aschewolke flog und alle 4 Triebwerke ausgefallen sind. Nur knapp konnten sie die Triebwerke wieder starten.
    Dann kam beim Landen das Problem das der Pilot keinerlei Sicht hatte da die Aschepartickel wie Schleifpapier die Scheibe matt geschliffen hat.

    Genaue Daten hab ich leider keine, aber ich such mal was raus.
    Vielleicht steht ja irgendwo irgendwie was.


    EDIT: Beluga war schneller :22161:
  • Sagen Wir mal so, die Fluggesellschaften schimpfen u.s.w. ,was Ich verstehe , aber wie würde erst geschimpt werden , wenn durch eine Aschewolke ein Flugzeug abstürzt und Menschen ums leben kommen ?

    Diese Wolke kam eben überraschent und keiner hatte wirlich mal daran gedacht , das für solch einen Fall Messungsflüge durchgeführt werden müßen , Testreihen gemacht werden sollten , ab wann eine Aschewolke,Konzentration der Asche in den Luftschichten gefährlich für die Luftfahrt werden.
    So ist es für Mich verständlich , das der Luftraum gesperrt wurde,keine wollte die Vrantwortung übernehmen , wenn doch was passiert.
  • So eine Turbine saugt ja die Luft an, verdichtet sie und lässt mit hohen druck die Luft wieder raus.

    Diesen Staub muss man sich wie kleine Kristalle vorstellen.

    Bei hohem Druck und Temperatur entsteht z.B. aus Kohlenstaub Diamanten.

    Was passiert also wenn man diese Aschekristalle mit hoher Temperatur verdichtet ?

    Man weiss es nicht und bevor es hunderte tote gibt

    SAFETY FIRST
  • @Shaqx: Eine schöne Idee, aber wenn man mit Flugzeugtriebwerken Diamanten gewinnen könnte, würden sie nicht unter den Flügeln hängen, sondern in der Produkltionshalle stehen. Künstliche Diamanten werden bei 1500° Celsius und 60.000 (!!) bar Druck gewonnen - im Verdichter eines Triebwerkes ist zwar am Ende auch heiß, aber deutlich unter 1000° Celsius. Für den Druck am Ende des Verdichters eines modernen Triebwerkes habe ich jetzt keine Daten zur Hand, aber ich kann die versichern, dass es deutlich weniger als 60.000 bar, wahrscheinlich sogar deutlich unter 100 bar sind.

    Anosnten liegt die Gefahr, soweit ich weiß, vor allem darin, dass die Asche an den Turbinenschaufeln "anbackt" (Achtung jetzt meine ich die Turbine also dass was nach der Brennkammer kommt). Soll heißen, die angesaugte Asche schmilzt wegen der hohen Temperatur (wahrscheinlich schon in der Brennkammer) und wird dann in die Turbine weiter getragen. Dort nimmt die Temperatur wieder ab und die Asche setzt sich auf den Schaufeln ab. Damit sinkt zuersteinmal die Effizienz der Schaufeln drastisch ab, man verliert also an Schub. Dann kann das Triebwerk auch komplett ausfallen, warum weiß ich gerade nicht - vl Strömunsgabrisse an den Turbinenschaufeln, aber ich werde mich die Tage mal informieren.
    Dazu kommt dass die Turbinenschaufeln das absolut teuerste am ganzen Triebwerk sind, die können bis zu 20.000 Euronen kosten (und sind kleiner als eure Handfläche). also selbst wenn das Flugzeug in der Luft bleibt und man dann alle Schaufeln asuwechseln darf, weil die voller Asche kleben, wird es nicht billig.

    Zu Auswirkungen auf den Verdichter oder die Brennkammer kann ich leider auch nicht viel sagen. Wahrscheinlich wirken die Partikel auch minimal abrasiv (solange sie noch nicht geschmolzen sind), aber ich kann mir nicht vorstellen dass die Verdichterschaufeln dadurch merklich Schaden nehmen, außer vl man fliegt 24/7 in so einer Wolke rum.


    Aber im Prinzip stimme ich euch allen zu: wahrscheinlich wäre nichts passiert wenn alle Flüge normal weitergegangen wären, aber WENN was passiert wäre - dann ist das Geschrei groß. Nicht schön für die Passagiere, aber so haben Flughafenanwohner eine seltene Ruhe genießen dürfen :)
  • so... um nochmal zum Thema zurück zukommen... hier mal etwas aus der Presse :D

    Quelle: Focus Online - 19.04.10, 13.18 Uhr

    Vulkanasche hat einen Nato-Kampfjet vom Typ F-16 bei einem Testflug über Europa beschädigt. Die Maschine landete mit Glas im Triebwerk, sagte ein hoher US-Beamter. Das Glas sei aus Vulkanasche entstanden.

    Der Beamte machte keine genaueren Angaben darüber, wann und wo der Jet flog. Er wollte auch nicht bestätigen, dass es sich um eine US-Maschine handelte: „Jemand flog den Jet und er hatte Glas im Triebwerk.“ Der Beamte sagte weiter: „Man kann fliegen, aber es ist gefährlich.“ Die Ansammlung von Glas im Triebwerk sei „eine sehr, sehr ernste Sache, die in der nicht allzu entfernten Zukunft wirkliche Folgen für unsere militärischen Fähigkeiten haben kann“.

    Der Militärausschuss der Nato, das höchste militärische Gremium der Allianz, verzichtete am Montag auf eine Reise nach Kosovo. Der Flug in einem militärischen Flugzeug vom Typ Airbus wurde wegen der Flugverbote abgesagt. Die Nato-Militärs wollten sich über den Einsatz der von der Nato geführten und 10 000 Soldaten zählenden Kosovo-Truppe KFOR informieren.

    focus.de/panorama/welt/as...id_499998.html

    und da die Frage hier aufkam, was die Asche am Flugzeug direkt bewirkt noch ein link der anschaulich informiert.

    tagesschau.de/ausland/vul...sungen100.html
    (man beachte auch rechts das Video)

    MFG
  • Also @ NDM1TSG:

    Ich hab ja nur mal ein Beispiel angegeben zugegeben es war nicht das beste aber wer weiss was da so im inneren eines Triebwerks passiert mit so kleinen Kristallen.

    Ist ja mittlerweile auch fast wieder egal ist ja aufgehoben worden.

    Gestern bei Stern TV war aber Nicki Lauda zu Gast und hat beschrieben wie sie die Problematik in Österreich gelöst haben. Mit Testflügen usw.
    Desweiteren erwähnte er das es in anderen Ländern für solche "Katastrophen" Notfallpläne gibt da hätte sich Deutschland ruhig mal erkundigen können.
  • Ok, also Kratzer am Lack sind's eher nicht, die Sache mit dern geschmolzenen Aschepartikeln erscheint plausibel. Den Ansatz mit der durch Naturgewalt verursachten Zwangspause, den Ausfällen des Profits und dem damit verbundenen Ruf nach Sozialisierung der Verluste finde ich so schlecht nicht. Was ich andererseits beachtlich finde ist, daß wir in einer klitzekleinen geologischen Episode vorgeführt bekommen, wie fragil unser ganzes globales Gesellschaftssystem ist, es ist nicht der Hummer, der nicht eingeflogen werden kann, es ist der Infarkt einer wichtigen, wenn auch nicht lebenswichtigen Arterie im Wirtschaftskreislauf, der aber doch schon mal ischämische Schmerzen bereitet, und gegen die ist so richtig kein Kraut gewachsen- ok Vergleiche hinken ;) Tja, der Planet kommt eben ganz gut auch ohne uns aus :pp309: