Bundeswehr stoppt Abnahme von Tiger-Helikoptern

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    • Bundeswehr stoppt Abnahme von Tiger-Helikoptern

      Der Streit zwischen der Bundesregierung und dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS geht in eine neue Runde.
      Nach den massiven Problemen beim Militärtransporter A400M entwickelt sich nun der Kampfhubschraubers "Tiger" zum neuen Sorgenkind.
      Die Bundeswehr hat die Abnahme der Maschinen aufgrund technischer Probleme bis auf weiteres gestoppt.



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      PS: Ich hoffe, dieses Thema ist nicht zu stark politisch angehaucht für's Forum.
    • das doch nichts neues ?!? O_o
      hat man doch schon in verschiedenen talkrunden mitbekommen, wo der verteidigungsminister war.
      wenn ich es richtig behalten habe, ist der grund ganz simpel. es wurde festgestellt das der kampfhubschrauber nicht so gut mit den bedingungen in afghanistan zurecht kommt.
      das problem was die amies mit ihrem apache schon in den 2 golfkriegen durchgemacht haben ;)
    • Leasen oder kaufen

      Da sind unsere Verbündeten geistig etwas weiter, die leasen (GB die C-17) oder kaufen (GB und NL den Apache) das gute Gerät in den USA, anstatt große Löcher in die Staatsfinanzen zu reißen.

      Unsere Industrie, so Kriegsunerfahren wie sie nun einmal ist, kann "nicht immer" etwas noch besseres bauen.

      Man braucht heute das Rad nicht neu erfinden!
    • Der größte Faktor der eine Nutzung des Tigers in Afghanistan nur sehr eingeschränkt zulässt ist der,das die Maschine ohne Bordkanone bestellt wurde.Das Verteidigungsministerium hat die Panzerabwehrvariante geordert.In Afghanistan völlig ungeeignet!Die Armée de l'Air nutzt die "richtige" Version mit Maschinenkanone.
      Soldaten und Offiziere fordern schon lang Kapazitäten um Luftnahunterstützung leisten zu können.Doch in der derzeitigen Version des Hubschraubers ist das nur sehr umständlich möglich.In beengten unübersichtlichen Gefechtssituationen,in Ortschafften und Hinterhalten oder beidem auf einmal ist die Maschine einfach ihrer effektivsten Waffe beraubt.Das wissen die Offiziere bei der Truppe auch!Der Hubschrauber wurde in Zeiten bestellt als noch Generäle in den Beschaffungausschüssen saßen die auf eine Auseinandersetzung mit dem Warschauerpakt und seinen riesigen Panzerarmeen geprägt waren.Und da der Verteidigungshaushalt eh immer zu knapp war und ist wurde die Kanone als überflüssig betrachtet und einfach weg gelassen.Da der Afghanistaneinsatz der Bevölkerung bis vor ca. einem 3/4 Jahr auch noch leichter als "Aufbaueinsatz" und nicht als Kampfeinsatz verkauft werden konnte schien man diese Fehlentscheidung auch einfacher unter den Teppich kehren zu können. Man glaubte keine schweren Waffen zu benötigen und versucht das den Menschen noch heute zu vermitteln.Die Lage hat sich aber grundlegend verändert.Die Bundeswehr hat Mühe das Gebiet drei Kilometer um ihre Camps herum zu kontrollieren und wird selbst in diesem Bereich angegriffen und in teilweise stundenlange Gefechte verwickelt.Stundenlang auch deshalb weil sich die Einheiten wegen fehlender schwerer Waffen nicht vom Feind lösen können.
      Was wirklich hinter den Verzögerungen bei der Beschaffung steckt lässt sich nur erahnen und ist reine Spekulation.Vielleicht will das Amt für Beschaffung nachverhandeln was aber mit einem leeren Etat kaum möglich ist und EADS hat aber nichts zu verschenken.
    • Hi 50inch,
      ich stimme Dir im vollem Umfang zu! Schön, wenn jemand Klartext spricht! Danke für Deine Worte,
      TOM

      PS: Aber um ehrlich zu sein:
      Ob es nun irgendwelche Eurofighter sind, die mitten im Flug ihre kompletten Anzeigen verlieren, ob es irgendwelche Fahrzeuge sind, die dank Abgasuntersuchung mitten im Einsatz stillgelegt werden, Irgendwelche Infanteristen, die nicht einmal ihre Basisübungen dank Munitionsmagel schießen können, irgendwelche Standortschließungen, irgendwelche Transporter A400 , wo man während des Fluges nicht mal die Ladeluke öffnen darf, irgendwelche MTH, die nicht einmal
      die Mindestanforderungen erfüllen, ... da kann man nicht mehr viel erwarten!
      Die Bundeswehr hat in der Vergangenheit vieles richtig gemacht. Aber diese mehrjährigen Verträge mit Firmen müssen der Vergangenheit angehören - Rüstung und Kampf entscheiden sich innerhalb weniger Monate! Warum also diese Verträge über Jahre hinweg?!
      "Woran erkennt man, dass ein Standort bald geschlossen wird? - Genau!: Die Truppenküche wird renoviert!"
      Aber das wars denn mit dem Thema- der Nagel ist auf den Kopf getroffen! Sorry , für meine Entgleisung- Aber das Thema geht mir persönlich sehr an die Nieren.
    • Ihr habt teilweise recht aber eben teilweise auch nicht.
      Man kann nicht einfach mal eben so für ein paar Milliarden einen Vertrag abschließen oder umschichten, in unserer Demokratie gibt es nämlich so etwas wie einen Parlamentsvorbehalt.
      Das heißt, dass alle Verträge ab einer bestimmten Summe (25 Mio) dem Parlament zur Billigung vorgelegt werden müssen.
      Über die verschiedensten Meinungen zwischen Regierungsparteien und Opposition lasse ich mich jetzt hier nicht aus, aber die tragen mit Sicherheit nicht zur Beschleunigung solcher Vorhaben bei.
      Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass man versuchen muss mit dem zu leben was man bestellt hat.
      Die bereits geschlossenen Verträgen sind also erst einmal zu schließen (sprich: erfüllen) bevor etwas neu beschafft oder auch nur abgeändert werden kann.
      Im Beispiel der o. g. französischen Bordkanone würde eine Integration mal eben locker den Rahmen der 25 Mio sprengen, von der späteren Beschaffung der Waffe und Munition ganz zu schweigen.
      Außerdem sind die öffentlichen Kassen doch sowieso leer und die derzeitigen Beschaffungsvorhaben stehen bereits "auf dem Prüfstand".
      Die, zugegeben für den "alten" Zweck der Panzerabwehr, in der Beschaffung befindlichen Systeme können aber auch nicht einfach ab-bestellt werden, weil dann wieder Vertragsstrafen zuschlagen - und die sind auch nicht ohne und kosten unser aller Geld.
      Was soll man also tun? Was wäre hier das Richtige?
      Diese Fragen (richtig) zu beantworten steht uns hier wahrscheilich aber nicht zu.

      Zur Bordkanone: Gemeint ist die 30mm Kanone im Kinnturm der französischen Variante TIGER HAP.
      Nachdem was ich weis sind die Franzosen damit allerdings auch nicht zufrieden.
      Das Trefferbild lässt zu wünschen übrig und auch die Vibrationen sind viel höher als ursprünglich angenommen.
      Warum sollte man die also in die deutsche Variante UHT integrieren?
      Gruss, Vinc
    • Ich weiß es nicht. Aber man sollte ein Produkt ausliefern, was dann aber auch funktioniert und die vorgegeben Rahmenbedingungen erfüllt. Da sind zum Beispiel das A400M- Programm : In meinen Augen ein Desaster. Da würden in meinen Augen Konventionalstrafen überhaupt nicht in Frage kommen.
      Nach meinen Informationen gibt es beim Eurocopter Tiger ernsthafte Kabelprobleme. Die Kabel scheuern auf und es können Kurzschlüsse entstehen. Der Tiger ist schon okay- Aber er funktioniert ja prinzipiell nicht so wie er sollte. Wenn jetzt der Bund auch noch Mittel einsetzen muss, um diese Schäden zu beheben dann haben wir wieder den Klassiker.
      Naja- In Zukunft kommen da ganz harte Zeien in die Truppe- Gerade was das Geld angeht- Leider.
      TOM
    • Hi Tom,

      die angescheuerte Verkabelung beim TIGER wird auf Kosten der Industrie nachgebessert.
      Da trifft auch auf die bereits ausgelieferten Lfz zu.

      Beim A400M ist das anders, da ist ja noch gar kein Lfz ausgeliefert, also muss derzeit auch nichts nachgebessert werden.
      Allerdings gebe ich Dir recht, dass hier die Rahmenbedingungen nicht stimmen.
      Aber auch diese Probleme stehen im Zusammenhang mit den geschlossenen Verträgen.
      Außerdem spielen in diesem Programm einfach zu viele Nationen mit.
      Da muss von vorn herein auf die Ineressen der Partnerländer Rücksicht genommen werden und man kauft sich dadurch Probleme ein, die man als ein "Einzelkunde" nicht hätte.
      Außerdem ist AIRBUS der Meinung, dass man hier eben mal ein ziviles Flugzeug auf den Hof stellt, mit ein paar militärischen Features.

      Zum Thema "Ladeluke darf im Flug nicht geöffnet werden" kann ich noch beitragen:
      Es ist eine Forderung der Zivilluftfahrt (EASA), dass die Luken und im speziellen hier die Laderampe während des Fluges nicht geöffnet werden dürfen.
      Daher wird hier eine Art Verriegelungsmechanismus gefordert.
      Beim A400M steht das aber in den Spezifikationen, dass die Rampe im Flug aufgehen muss.
      Außerdem sollen auch noch Personen und/oder Güter über diese Rampe im Fluge abgesetzt werden - zivil gar nicht vorstellbar.
      Sollte nun AIRBUS tatsächlich die Benutzung der Laderampe während des Fluges verbieten oder verhindern, so ist der Bomber absolut nicht mehr vertragskonform!
      Damit muss ihn der Bund nicht mehr kaufen oder AIRBUS muss eben vorab etwas ändern.
      Gruss, Vinc
    • Hi Vince,
      jap . Airbus meldet dann extreme Verluste durch Geschäfte mit dem A380 und einen geplatzten Deal mit dem A400M und muss Konkurs anmelden. Unsere Regierung kann sich aber tausende Arbeitslose nicht leisten und greift wie bei der Deutschen Bank oder Opel mit ein paar Milliönchen des Steuerzahlers unter die Arme :)
      Es sind schon komische Zeiten ... Alles wird gut.
      Beste Grüße,
      TOM
    • um nochmal auf den tiger zurückzukommen:
      es ist doch bei den heutigen verteidigungssystemen, die dermaßen komplex sind, ganz natürlich, das "kinderkrankheiten" auftreten. nennt mir ein rüstungsprojekt der letzten jahre, egal ob in europa oder usa, bei dem dies nicht so gewesen wäre.
      man lässt halt nich einfach mehr den motor an und los gehts, wird schon fliegen des teil.
      der tiger ist bestimmt in 5 jahren, wenn er ausgereift ist, eine wahnsinnig gute plattform zum anti-panzer kampf. das problem ist nur, das wir sowas immer weniger brauchen, wie auch schon 50inch gut aufgeführt hat. aber das gleiche gilt zb auch für unsere panzerarmee (leopard), die den taliban zwar kaltlassen, aber dennoch zur schlagkraft unserer armee gehören. man sollte halt für alles gerüstet sein.
    • Ich war am Wochenende in Berlin auf der ILA. Dort war unter anderem auch der Tiger zu sehen. Es wurde auch ein Display geflogen,... sehr beeindruckend ist die Maschine ja schon.

      Aber es wurden nur die positiven Eigenschaften und Erfolge erwähnt.

      Von technischen Schwierigkeiten und Abnahmestopp war natürlich nix zu hören.
      :p112: