Su 27 AFM getestet

    • Flaming Cliffs 3

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    • Su 27 AFM getestet

      Tagchen

      Eben hat Steam mir die neueste Version von DCSW FC3 auf die Platte geschaufelt, so das ich endlich das lang erwartete Su 27 Advanced Flight Model testen konnte.

      Soviel vorneweg, es ist wohl noch immer eine Beta, aber davon war nicht viel zu spüren.

      Schon beim Start merkte ich, das man mit LStrg + L zunächst einmal die Elektrik einschalten muss, bevor man auch nur irgendwelche Startintentionen wirklichkeit werden lassen kann.

      Ab da wird das Modell wieder recht "einfach". Triebwerke gleichzeitig starten geht noch immer, kein Vergleich zur F15, bei welcher man zumindest die APU hört.

      Beim Rollen merkt man aber schon, das sich das Schienenverhalten auf Nimmerwiedersehen verabschiedet hat. Die Su 27 ist tonnenschwer und das merkt man auch. Sie Schaukelt ein wenig und lässt auch gerne mal etwas Luft aus den Reifen, wenn man es mit Kurvenfahrten und Bremsen übertreibt.

      Beim Start war ich schon nervös, aber eher, weil die bestialische Wendigkeit dieses Musters seinem Ruf voraus eilt. Zögerlich geb ich also Schub und bekomm gleich einen Birdstrike ab, was aufgrund des anspruchsvollen Flugmodells in einem Absturz gipfelt.

      Beim zweiten Versuch klappt es mit dem Abheben.

      Man merkt sofort, das hier kaum Elektronik den Piloten unterstützt.
      Die Flanker handhabt sich sehr Instabil, es kann schon mal passieren, das man "vornüber" kippt, wenn man sich zu doof anstellt oder der Experimentiertrieb zu groß ist.

      Die F15 fliegt sich Handzahm im vergleich.

      Bei negativen G - Zahlen verlieren die Triebwerke ihre Treibstoffversorgung oder erleiden einen Flameout, in jedem Fall sollte man negative Anstellwinkel vermeiden.

      Aber jetzt wirds erst richtig Zickig:

      Das erste, was einem bei der Su 27 wahrscheinlich einfällt, ist das Kobra - Manöver: um dieses auszuführen, empfehle ich zunächst einmal genug Höhe, wenn man es das erste mal testen möchte.

      Danach drückt man S. Dabei ist GROßE Vorsicht geboten! Dies deaktiviert die Sicherheitsfunktionen und die Aerodynamik wird 1:1 vom Steuerknüppel abgenommen.
      (Links vor dem Schubhebel springt zur Kontrolle ein Schalter um)

      Kräftig ziehen und hoch mit der Nase, kein Problem sollte man meinen.

      Falsch, in derartigen Fluglagen ist der Luftstrom ohne Erfahrung völlig unberechenbar und ein Kontrollverlust sehr wahrscheinlich.

      Es ist unheimlich Anspruchsvoll, so zu fliegen und man kann sehr schnell das Bewusstsein verlieren, da die G - Kräfte völlig verückt spielen können.

      Aber wenn man es beherrscht, denke ich, wird dieses Modell im Dogfiht ein absoluter Killer: Kulbits sollten kein Problem darstellen, ein kontrolliertes Kobra - Manöver ist in (sehr!) wenigen Situationen eine Böse überraschung für alles, was keinen Roten Stern auf den Tragflächen hat.

      Und ich glaube, der Raum für eigene Manöver ist ebenfalls da, beispielsweise ein stehender Rückwärtssalto am Gipfelpunkt eines Parabelfluges. (Konnte die Su 37 auf jeden Fall).

      Die Flanker ist jetzt nichts mehr für zarte Gemüter, sie ist förmlich auf Knopfdruck biestig und unberechenbar.

      viel Spaß

      Falconsix :)
    • Hab mal fix zwei kurze Videos geschnippelt, die das ganze Zeigen.

      dropbox.com/s/6n893g7n2kqpfnk/Flanker%20Test.wmv?dl=0

      dropbox.com/s/l5j17nxxkcc6qgj/Flanker%20Test%202.wmv?dl=0

      Die Wendigkeit ist mit deaktiviertem Anstellwinkelbegrenzer bestialisch, mit ein wenig Übung kurvt man damit sogar Hubschrauber aus. :22161:

      Sollte eigentlich n richtiger Film werden, aber irgendwie find ich keine passende Musik. Kommt vielleicht später noch.
    • Original von Falconsix
      Nicht zwangsläufig, nein. Sicher, gibt bescheuerte Situation in denen das Selbstmord ist, aber teste es bitte erstmal selbst.

      Meine Erfahrung ist: ich bin überrascht, wie gut es funktioniert.

      Ich spiele DCS nicht erst seit gestern und viele andere werden dir das was ich sage auch bestätigen, nämlich das dass Kobra kein Kampfmanöver ist und gegen einen guten Gegner nichts bringt, im Gegenteil, man bringt sich lediglich nur selber in eine schlechte Position.
      Neulinge oder unerfahren Piloten mögen sich ja damit verwirren lassen, aber keine Profis.

      Selber getestet, für schlecht befunden und festgestellt das es auch im Spiel genau das ist was es auch in der Realität ist>>Ein reiner Show Effekt.

      Aber da DCS ein Spiel ist sollte man es ingame halt so machen wie es einem selber Spaß macht.
      Varus! Oh Quinctilius Varus....gib mir meine Legionen zurück! :cursing:
    • Und es geht wieder los.
      Meine Meinung dazu: Ich würde die Kobra nie mit einem beladenen Flugzeug machen, und schon gar nicht im Kampf. Sie funktioniert auch auf Air Shows nur deswegen, weil die Piloten dort mit quasi leerem Tank fliegen, und ohne Außenlasten.

      Was ich mir vorstellen kann:
      Ein Rookie fliegt in 100m Abstand hinter mir her, aus welchen Gründen auch immer, und ich ziehe die Maschine herum lasse ihn überschießen. Da könnte es klappen.

      Aber wenn jemand vor mir ne Kobra macht, dann kann ich zwei Dinge machen:
      1. easy gun kill, er steht ja still und ist leicht zu treffen.
      2. Wenn ich tatsächlich schon zu nah sein sollte, fliege ich eine 30 Grad Kurve nach rechts oder links, haue den AB rein und gehe vertical. Danach habe ich eine sitting duck unter mir, die dann mit ner brauchbaren Wahrscheinlichkeit auch noch nen Kompressor stall hat, und/oder im Trudeln ist.

      Gruß
      Aginor
      Freedom is just another word for nothing left to lose.
    • Und was ist, wenn sie offensiv genutzt wird? Bzw geht es ja nicht um die Cobra an sich, sondern mehr darum, dass man mal schnell die Nase richtig weit überziehen kann, ohne einen Flameout zu kassieren. Es ist nur der Beweis für die sehr gute Kurvenwendigkeit der Flanker.

      Stell dir vor du kurvst hinter einem Gegner her, bekommst aber keinen guten Abschusswinkel für deine R-73. Dann überziehst du kurz, schickst die Rakete los, erlaubst ihr damit von vornherein eine gute Flugbahn und erhöhst die Trefferchance. Ein bisschen Airspeed zu verbluten, im Austausch für einen Abschuss, ist doch garnicht mal so schlecht ;) Jede Medaille hat 2 Seiten.
    • Man kann aus dem Verhalten der Maschine beim Kobra natürlich seine Rückschlüsse im Bezug auf mögliche eigene Manöver in einem Kampf ziehen,
      aber hier geht es ja wirklich um die 1:1 Umsetzung des Kobra in einem Luftkampf und da gibt es halt Situationsabhängig idR weitaus bessere Alternativen, weil die Gefahr viel zu hoch ist das man sich selber zu einer leichten Zielscheibe macht.

      Aber wie gesagt, es ist alles nur ein Spiel, jeder sollte so fliegen wie es ihm Spaß macht. :)
      Varus! Oh Quinctilius Varus....gib mir meine Legionen zurück! :cursing:
    • Die Frage ist nur, ob das auch wirklich so anwendbar ist. Ich denke mal verwundbarer als während des Kobramanövers ist die Su-27 nur noch am Boden.
      "Mal ebenso überziehen (es waren bei mir gestern ja nur 15g!! - also was solls) um einen guten Winkel für die Rakete zu bekommen" lässt sich sicherlich leicht schreiben, sagen oder auch am PC im heimischen Wohnzimmer machen, aber in der Realität mit einem Gegner hinter mir bin ich mir nicht sicher, ob ich da mal kurz in der Luft "stehen bleiben" möchte. Und sollte der Gegner über einem fliegen, gibt es auch hier andere Möglichkeiten ausser der Kobra.

      Ist aber auch vollkommen egal, denn die Tatsache, dass der Flieger das kann ist auf jeden Fall schonmal KEIN Nachteil. Ist wie mit Latein - kein Mensch spricht es mehr - oder braucht es (ausser vielleicht für den Beruf). Tut aber auch nicht weh, wenn man es kann ;)
      Gruß, Gizmo